Bewerbungsgespräch

Nachdem der Bewerber oder die Bewerberin die erste große Hürde, nämlich das Auswahlverfahren anhand der Vielzahl an eingelangten Unterlagen überwunden hat, folgt die zweite Runde — das Bewerbungsgespräch, im Fachjargon auch Interview genannt. Ergebnis ist die Beurteilung, ob der Kandidat oder die Kandidatin für die ausgeschriebene Position geeignet ist oder nicht.

Dies hängt nicht nur vom Fachwissen, sondern vielmehr auch von seiner/ihrer sozialen Kompetenz und der Eingliederungsfähigkeit in das bestehende Team ab.

Warum ist das Bewerbungsgespräch das wichtigste Auswahlverfahren für die Personalentscheider?

• Gewinnung eines persönlichen Eindrucks von dem Kandidaten bzw. der Kandidatin

• Klärung wichtiger Details den Werdegang und die Ausbildung betreffend

• Einschätzung der Qualifikation des Bewerbers/der Bewerberin

• Abgleich, ob die Wünsche, Interessen und Schwerpunkte des Kandidaten oder der Kandidatin mit den Möglichkeiten im Unternehmen zusammenpassen

• Darstellung des Unternehmens, der Chancen und Möglichkeiten für den Bewerber/die Bewerberin

• Festlegung und Vorstellung der weiteren Vorgangsweise

Gesprächsablauf

Gesprächseröffnung

Kein Interviewer will Ihnen Böses! Im Normalfall geht es lediglich darum, mehr über Sie als Mensch zu erfahren. Daher wird er/sie sich bemühen, eine angenehme Atmosphäre herzustellen und Ihnen ein bisschen von Ihrer eventuellen Nervosität zu nehmen.

Dies sind die Minuten des „Warming up“, in dem sich Ihr Gesprächspartner mit Namen und Funktion im Unternehmen vorstellt, ein paar allgemeine Worte an Sie richtet und den weiteren Ablauf erklärt.

 
Selbstvorstellung des Bewerbers

Nun folgt eine sehr wichtige Phase im Bewerbungsgespräch. Hier erhalten Sie die Möglichkeit, von sich selbst zu erzählen und Schwerpunkte, Werdegang und Fähigkeiten zu erläutern.

Oft verlieren Kandidaten/Kandidatinnen hier den roten Faden, sprechen zu schnell oder schweigen bzw. lassen sich sprichwörtlich alles „aus der Nase ziehen“. Das ist für den Interviewer sehr mühsam und signalisiert alles andere als Selbstsicherheit.

Atmen Sie tief durch und sprechen Sie dann klar und deutlich. Wenn Sie gut vorbereitet in das Gespräch gegangen sind, wird Ihnen auch einiges einfallen, was Sie erzählen können.

 
Fragen durch den Interviewer

Anschließend wird Ihnen der Personalist oder die Personalistin einige Fragen zu Punkten in Ihrem Lebenslauf stellen, die noch einer Klärung bedürfen (z. B. Lücken oder nicht abgeschlossene Ausbildungen) bzw. kann es vorkommen, dass Sie an dieser Stelle Beispiele und Erlebnisse schildern müssen, die ein genaueres Bild über Ihre bisherige Tätigkeiten vermitteln.

Oft werden auch situative Fragen gestellt, wobei Sie sich spontan in eine Problemstellung hineindenken müssen. In einigen Fällen wird Ihre fachliche Qualifikation mittels eines vorbereiteten Tests überprüft. Doch keine Angst! Tests kommen nur noch selten zum Einsatz.

 
Vorstellung der Tätigkeit

Wenn Ihr Gesprächspartner nicht ohnehin selbst darauf zu sprechen kommt, sollten Sie ihn gezielt nach den zukünftigen Tätigkeiten fragen, denn immerhin geht es nicht ausschließlich darum, dass der Personalentscheider den richtigen Kandidaten für die Position auswählt, sondern auch Sie wählen natürlich für sich das richtige Unternehmen.

Hier haben Sie nun die Möglichkeit, Fragen an Ihr Gegenüber zu richten. Und diese sollten Sie auch unbedingt nützen. Denn einerseits sollen Sie sich ein vollständiges Bild über Ihren potenziellen Arbeitsplatz machen können und andererseits signalisieren Sie damit Interesse. Auch hier zeigt sich wieder, wie wichtig die gründliche Vorbereitung war! Anhand Ihrer zuvor überlegten Fragen können Sie nun aktiver in das Gespräch einsteigen.

 
Gesprächsabschluss

Ein Interview dauert in der Regel eine halbe Stunde bis Stunde. Gegen Ende werden noch offene Fragen wie Gehalt, Eintrittstermin und weitere Vorgehensweisen geklärt.

Damit Sie anschließend nicht verzweifelt auf eine Antwort warten, fragen Sie am besten gleich, wann Sie mit einer Entscheidung (für ein weiteres Gespräch etc.) rechnen dürfen. Noch ein kurzer Smalltalk und schon ist das Bewerbungsgespräch vorbei.

Sie müssen ganz sicher keine Angst vor dem ersten Gespräch haben. Wenn Sie gut vorbereitet sind, wird es Ihnen ein Leichtes sein. Sehen Sie jede Einladung zum Interview als Chance, Ihre Fähigkeiten zu demonstrieren.

Also —“ think positive“!